Die Lebenserwartung
In den letzten 100 Jahren hat die Lebenserwartung deutlich zugenommen und sie nimmt noch weiter zu.
2002 Die Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter an. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für einen neugeborenen Jungen bei 74,8 Jahren und für ein Mädchen bei 80,8 Jahren. In der vorhergehenden Sterbetafel 1997/99 waren 74,4 bzw. 80,6 Jahre ermittelt worden.
Auch für ältere Personen ist die Lebenserwartung angestiegen. So kann nach der aktuellen Sterbetafel 1998/00 ein 60- jähriger Mann noch mit einer ferneren Lebenserwartung von im Schnitt 19,25 Jahren rechnen gegenüber 19,0 Jahren nach der vorherigen Sterbetafel. Für eine gleichaltrige Frau ergeben sich noch 23,5 weitere Lebensjahre gegenüber zuvor 23,3 Jahren.
Ursache für die relativ starke Zunahme der Lebenserwartung in Deutschland ist unter anderem die weitere Annäherung der in Ostdeutschland bislang etwas ungünstigeren Sterbeverhältnisse an die in Westdeutschland.
Neugeborene Jungen im früheren Bundesgebiet haben jetzt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75,1 Jahren, in den neuen Ländern und Berlin-Ost von 73,5 Jahren. Der Abstand beträgt mithin 1,6 Jahren, nach der letzten Sterbetafel waren es noch 1,8 Jahre. Bei den neugeborenen Mädchen verringerte sich die Differenz von 0,75 auf 0,6 Jahre.
Modelberechnungen
Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung in Erwerbsalter
Veränderungen in der Altersstruktur ergeben sich auch unter der Bevölkerung im Erwerbsalter, d.h. hier im Alter von 20 bis 64 Jahren. Vor allem die ursprünglich größte mittlere Altersgruppe der 35- bis 41-Jährigen wird deutlich abnehmen. Heute stellt sie mit 20 Millionen Menschen knapp 40% der Bevölkerung im Erwerbsalter, im Jahr 2050 wird sie von der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen übertroffen.
Diese älteste Generation der Erwerbsbevölkerung wird im Unterschied zu der jüngeren und mittleren Generation 2050 zahlenmäßig fast so groß wie heute sein. Während die Zahlen der 20- bis 34-Jährigen von 16 Millionen im Jahr 2001 auf 12 Millionen im Jahr 2050 sinkt (-24 %) und die Zahl der 35- bis 49-Jährigen im gleichen Zeitraum von 20 Millionen auf 14 Millionen schrumpft (-31%), nimmt die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen lediglich um etwa 400 000 oder 3% ab und umfasst auch im Jahr 2050 über 15 Millionen Menschen.
Gesundheitszustand und soziodemografische Daten
Die größten Gesundheitsprobleme in den heutigen Industrieländern, neben den chronischen Zivilisationskrankheiten, wie z.B. Herz- Kreislauf- Erkrankungen, Krebs, allergischen, psychosomatischen und umweltbedingten Erkrankungen sind, Rückenleiden und Fettleibigkeit ( Adipositas ).
Laut den Angaben der WHO von 1996 verteilten sich die einzelnen Zivilisationskrankheiten in den Industrieländern wie folgt:
Infektions- und parasitäre Erkrankungen liegen bei 1.2 %
Herz- Kreislauf- Erkrankungen liegen bei 45.6 %
Schwangerschaft, Entbindung, Geburt liegen bei 1.0 %
Krebs liegt bei 21.0 %
andere und unbekannte Ursachen 23.0 %
Atemwegserkrankungen liegen bei 8.2 %
In Deutschland speziell, verteilt es sich wie folgt:
Herz- Kreislauf- Erkrankungen liegen hier bei ca. 49.0 %
Krebs- Erkrankungen liegen hier bei ca. 25.0 %
d.h. bei Herz- Kreislauf- Erkrankungen liegen wir etwas über dem Durchschnitt und bei den Atemwegserkrankungen etwas unter den Durchschnittswerten der WHO.
Vergleicht man nun die Todesursachenstatistik der letzten 20 Jahre in Deutschland, so wird man feststellen, dass sich Atemwegserkrankungen, Magen- Darm- Erkrankungen sowie Unfälle als Todesursache deutlich verringert haben und dafür eine deutliche Zunahme der bösartigen Neubildungen ( Krebserkrankungen ) und Krankheiten des Herz- Kreislauf- Systems feststellen kann. Erstmals tauchte in der Todesursachenstatistik ( von 1995 ) Aids als eigenständige Todesursache auf, 1995 starben ca. 0.3 % daran.
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